Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Frage der jüdischen Assimilation an die Mehrheitsgesellschaft in jüdischen Debatten stark präsent. In West- und Mitteleuropa gaben viel Juden Sprache, Sitten und Gebräuche zu Gunsten einer neuen Lebensart auf. Ausgangspunkt für diese Entwicklung war die Aufklärung, in deren Folge Juden schrittweise zu gleichberechtigten Bürgern wurden. Die Hoffnungen, die Juden mit der Assimilation verbunden hatten, wurden mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zerstört.