Brigitte Kowanz: Neon-Text-Installation „Museum“ in hebräischer Schrift, 2011

619 x 92 cm
2011 Ankauf durch den Verein der FREUNDE für das JMW

Die Lichtinstallation der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz an der Fassade des Palais Eskeles in der Dorotheergasse 11 bezeichnet in hebräischer Schrift das Wort „Museum“.  Das Kunstwerk ist das jüngste Attribut eines Hauses mit wechselhafter Geschichte und verweist in mehrfachem Sinne auf dessen heutige Nutzung als Jüdisches Museum der Stadt Wien.

Das Gebäude selbst war ursprünglich Teil des 1414 gegründeten Dorotheen-Stifts, das 1786 durch Kaiser Joseph II. aufgehoben wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts diente es seinen meist adeligen Besitzern vor allem als Kapitalanlage. 1823 kam es an das Bankhaus Arnstein und Eskeles und wurde zwei Jahre später an den ungarischen Adeligen Alexander Graf Nákó de Nagy-Szent Miklós weiterverkauft. Sein Familienwappen ziert bis heute den Giebel des Hauses. 1896 kaufte der Kunsthändler Hugo Othmar Miethke das Palais und gestaltete es im Inneren für die Zwecke seiner Avantgarde-Kunstgalerie komplett um. Auf Miethke geht auch das Glas-Eisen-Vordach über dem Haupteingang zurück. 1936 wurde das Auktionshaus Dorotheum neuer Besitzer des Palais, das hier bis 1993 Auktionen veranstaltete.

Nach einer provisorischen Unterbringung in der Seitenstättengasse zog das 1989 wiederbegründete Jüdische Museum im November 1993 ein. In diesem Zusammenhang wurde auch der Name „Palais Eskeles“ eingeführt, der dem Haus wohl bleiben wird, auch wenn es sich nur kurze Zeit im Besitz des Bankhauses Arnstein und Eskeles befand.