Sophie Lillie, Arye Wachsmuth: Endsieger sind dennoch wir. (Für Heinrich Sussmann), 2021

Neonschrift, 24×250 cm
2022 Ankauf durch den Verein der FREUNDE für das JMW

„Endsieger bin dennoch ich!“, formulierte der österreichische Künstler und Auschwitz-Überlebende Heinrich Sussmann (1904-1988). Er spielte damit sowohl auf Hitlers Endsieg-Vision, die die Vernichtung der europäischen Juden vorsah, als auch auf sein eigenes Überleben an. Die Wiener Künstler Sophie Lillie und Arye Wachsmuth nahmen dieses Zitat auf und überführten es in einen störenden und verstörenden Beitrag zur Erinnerungskultur. ‚Endsieger sind dennoch wir‘ steht für die Frage, wie Erinnerungskultur in Zukunft sein könnte. Die Handschrift des Kunstwerkes stammt übrigens von der Mutter von Sophie Lillie, Jacqueline Lillie, die 1941 in Marseille zur Welt kam. Das Jüdische Museum Wien verwahrt den künstlerischen Nachlass von Heinrich Sussmann.

Die Arbeiten von Sophie Lillie und Arye Wachsmuth führen zeithistorische Forschung und künstlerische Präsentation zusammen. Als Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft beschäftigen sie sich mit Fragen der Erinnerungskultur und der Täterschaft. Sophie Lillie und Arye Wachsmuth haben bereits einige Projekte im öffentlichen Raum umgesetzt. So gewannen sie etwa den Wettbewerb der Arbeiterkammer Wien für eine Gedenkinstallation zur Zentralstelle für jüdische Auswanderung, die sich während der NS-Zeit im ehemaligen Wiener Palais Albert Rothschild, am heutigen Standort der Wiener Arbeiterkammer in der Prinz-Eugen-Strasse befand.