Käthe Leichter (1895-1942)
Die sehenswerte Wechselausstellung macht uns mit dem Leben und Wirken von Käthe Leichter bekannt. Sie wird im selben Jahr in Wien geboren, in dem hier das erste Jüdische Museum der Welt seine Tore öffnet: 1895. In der ersten Republik wird Leichter eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung und zur der intellektuellen Kraft der sozialistischen Frauenbewegung. Nach der Gründung des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer vor genau 100 Jahren im Jahr 1925 wird sie dessen erste Leiterin. Sie führt Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung. Ihre Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit hat bis heute nichts an Aktualität verloren.
Wissenshunger und Selbstermächtigung, Freundschaft und Liebe, Loyalität und Verrat, Mord und Vertreibung, Mythisierung und Versöhnung – all diese Elemente einer antiken Tragödie finden sich im Leben Käthe Leichters und ihrer Familie. 1938 wird Käthe Leichter in Wien verhaftet, später in das KZ Ravensbrück überstellt und 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg umgebracht. Morgen, am 27. Jänner jährt sich übrigends die Befreiung des KZ Ausschwitz durch die Rote Armee zum 80. Male.
Ort: Museum Roter Waschsalon im Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7, 1190 Wien
Dauer: 11:00 – 12:00 Uhr
Eintritt und Führung: 12 € / Person
Anmeldung erforderlich – begrenzte Gruppengröße