DI, 28.10.25, JMW, Kuratorinnen-Führung: Geheime Reichssache Johann Strauss

Johann Strauss (Vater)
(1804-1849)

Das JMW-Atrium präsentiert sich wieder als Project Space. Hier greifen kompakte Präsentationen Themen in fokussierter Form auf. Aktuell geht es um den Walzerkönig Johann Strauss (Vater), den das NS-Regime von einem sogenannten „jüdisch versippten“ in ein „arisches“ Musikgenie verwandelte.

Donauwalzer und Radetzkymarsch waren auch in der NS-Zeit besonders beliebte „deutsche Melodien“. Dass deren Schöpfer teilweise jüdischer Abstammung war, stellte die Machthaber in ihrem Rassenwahn vor ein Problem. So griffen sie zu einer beispiellosen Maßnahme und erklärten ein originales Trauungsbuch der Wiener Dompfarre St. Stephan zur geheimen Reichssache. In diesem ist am 11. Februar 1762 die Hochzeit des Stammvaters Johann Michael Strauss mit Rosalia Buschinin eingetragen und der Bräutigam als „ein getauffter Jud“. Das Original wurde 1941 weggesperrt, durch eine Kopie ersetzt und die verhängnisvolle Hochzeit einfach gelöscht – und der „jüdisch versippte“ Johann Strauss damit quasi über Nacht „arisiert“.

Ort: JMW, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Beginn: 17:20 Uhr / Ende: ca. 17:50 Uhr

Anmeldung erforderlich

Ab 18:00 Uhr findet im 2. Stock des JMW die 20. Ordentliche Generalversammlung der FREUNDE statt.