DI, 04.02.25, Vortrag im METRO Kinokulturhaus: Wiener Kinogeschichte aus jüdischer Sicht

1896 lernten die Bilder in Österreich laufen. Die erste öffentliche Filmvorführung des Landes fand in der Wiener Kärntner Straße 45 statt. Schnell entwickelte sich in Wien ein einzigartiger Kinoboom. In der Hochzeit umfasste diese urbane Infrastruktur prächtige Filmpaläste und zahlreiche Bezirks- und Grätzelkinos. Sie waren Fixpunkte des öffentlichen Lebens und der kulturellen Nahversorgung. Was nur wenige wissen: 1938 war die Hälfte der damals bestehenden 181 Wiener Kinos in jüdischem Besitz oder hatten jüdische Gesellschafter, 90% der Film-Verleihunternehmen waren in jüdischer Hand.

Bei unserer fantastischen Veranstaltung im Filmmuseum im Mai 2024 stand die Filmgeschichte und die Sammlung Strohheim im Fokus. Heute geht es um die Wiener Kinogeschichte und ihre jüdischen Aspekte. Dazu zählen längst untergegangene legendäre Filmpaläste wie das Forum-Kino, der Kristall-Palast, das Zirkus-Busch-Kino und das Tabor-Kino genauso wie 100 Jahre alten Traditionsbetriebe, etwa das Urania-, das Gartenbau-, das Burg- und das Bellaria-Kino. In einem der schönsten Kinos von Wien berichtet der Kinoforscher Thomas Jelinek den FREUNDEN kenntnisreich von seiner jahrzehntelangen Recherche: Das prächtig ausgestattete METRO Kino befindet sich seit 1951 im ehemaligen Kleinen Theater. Seit 2002 wird es als Kinokulturhaus vom Filmarchiv Austria betrieben, dessen Aufgaben ebenso zur Sprache kommen.

Ort: METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien
Zeit: 18:00 – 19:00 Uhr
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria